Heiderose Schweikart

 

„Es war einmal“

Heiderose Schweikart 1

An langen Winterabenden saßen sie am Küchentisch: Nachbarinnen, Freundinnen von Großmutter und Mutter. Sie nähten, sie strickten und sie erzählten davon, was im Dorf so alles geschehen war. Sie erzählten davon, wie es damals war, als sie selbst noch Kinder waren. Und wenn es draußen stürmte und schneite, flüsterten sie mit geheimnisvollen Stimmen von „Windsbräuten“, von Nixen, Geistern, Wichteln und Hexen. So ließen sie Sagen und Schwänke der Umgebung lebendig werden. Wusste die eine nicht mehr weiter, so setzte eine andere die Geschichte fort.

 

 

 

 

Heiderose Schweikart 2

Wir Kinder aber lauschten, staunten, gruselten uns, waren verzaubert.

Seit jener Zeit liebe ich Geschichten – erdachte, erfundene, amüsante, lehrreiche, geheimnisvolle Geschichten und Märchen. Diese Begeisterung gebe ich durch eigenes Erzählen gerne weiter.

Denn Märchen berichten davon, was uns bewegt, was wir fürchten, was wir lieben, wonach wir uns sehnen. In Bild-hafter Sprache erzählen sie von Leben und Tod, von Wachstum und Vergehen, vom Scheitern und vom Neubeginn.

Es war einmal – und ist noch heute!